Feedern mit der Schlaufenmontage

(Ein Klick auf die Bilder sagt mehr wie 1000 Worte... ;-)

Neben der Raubfischangelei stelle ich ab und an den Friedfischen nach. Nicht nur mir der Stipprute, um Köderfische zu angeln, sondern auch mit der Feederrute. Hierbei hat sich für mich die asymmetrische Schlaufenmontage als eine der problemlosen Art herauskristallisiert. Dabei verwende ich nicht, wie einige andere, Teile der Hauptschnur, sondern bastel einzelne Teile, die ich zusammenfügen kann, um schnell und unkompliziert die Anwesenheit eines Schwarmes ausnutzen zu können. Was, wie und warum möchte ich nun versuchen, ein wenig zu erläutern.

Benötigtes Material

Viel ist es nicht, was man für ein solches Zwischenstück benötigt. Zirka 80 cm Schnur, Wirbel, Laufperle mit Karabiner (Ledgerbead m. Link-Clip). Zur besseren Darstellung verwende ich hier jetzt 25 Pfund starkes Amnesia und einen extragroßen Wirbel, wie er für das "Hochseeangeln" verwendet wird.

Bauweise

Als erstes wird die Laufperle einfach auf die Schnur gefädelt. Anschließend nimmt man die Schnur an den Enden doppelt auf.

An diesem doppelten Ende wird nun der Wirbel mittels Clinch-Knoten befestigt.

  

Sehr gut gelingt dieser Knoten mit doppelt gelegtem Monofil, indem man es mit Silikonfett hauchdünn einfettet. Äußerste Sorgfalt ist nötig, also nicht gleich verzweifeln, sondern im Zweifelsfall lieber neu anknoten...

Als nächstes wird nun die asymmetrische Schlaufe vorbereitet.

Am Besten ist es, ein "Dreieck" zu formen, wobei die Laufperle die Spitze der beiden "Schenkel" bildet. Dieser Teil sollte gut 7 - 10 cm länger sein, als der übrige. In das Ende wird nun eine ca. 4 - 5 cm lange Schlaufe geknotet.

Die fertige Schlaufenmontage sollte nun so aussehen:

Das Vorfach mit Haken wird einfach in die kleine Schlaufe am ("kurzen") Ende der Montage eingeschlauft und kann bei Bedarf schnell mit Hilfe einer Stecknadel ausgeschlauft und gewechselt werden.

Komplett montiert, mit Futterkorb und Haken (samt Vorfach), sieht die Montage so aus:

Deutlich zu erkennen: der längere Teil, in dem der Futterkorb "läuft". Im Kürzeren steht die Schlaufe ab, in der das Vorfach eingeschlauft ist. In die Hauptschnur kommt nur eine Schlaufe hinein, in die dann der Wirbel der Montage geklinkt wird.

Welches Material wirklich?

In der Regel nehme ich monofile Schnur der gleichen Stärke wie meine Hauptschnur. Sprich im Bereich zwischen 0,18 mm bis 0,25 mm. Darunter gehe ich nicht, da das Gewicht des Futterkorbs trotz vorsichtigen Werfens enorm zieht. Darüber ist selten nötig. Selbst Barben lassen sich mit guter 0,25 mm monofiler Schnur ausdrillen, da die Rute sehr gut mitarbeitet.

An Wirbeln nehme ich gern so genannte "Power"- oder Rollerwirbel mit Sicherheitskarabiner. Sie sind kleiner und gleichzeitig stärker als vergleichbare Tönnchenwirbel. Die Cormoran Cortest Präzisionswirbel beispielsweise haben in Gr. 12 und 14 die enorme Tragkraft von 22 kg, welche nie erreicht werden wird. Dennoch sind diese Wirbel klein und arbeiten sehr zuverlässig.

Haken und Vorfach richtet sich ganz nach Zielfisch und deren Tagesform. Es gibt Tage, an denen ich mit einem 6er Brassenhaken an 100 cm langem Vorfach und dickem Madenbündel nicht zur Ruhe kam, während zwei Tage später man einen kleinen dünndrähtigen 14er Haken an 20 cm Vorfach für denselben Erfolg benötigt.

Gründe für die asymmetrischen Schlaufenmontage

Warum ich diesen "Tüdel" überhaupt mache, wurde ich häufig gefragt. Es geht mit Feederbooms doch viel einfacher! Einfacher ja - aber nach meiner Erfahrung leider nicht problemloser.

Diese Probleme haben sich bei mir in völlig vertüdelten Montagen geäußert. Das Vorfach war als Vogelnest komplett um Korb, Ledgerboom und Hauptschnur gestrickt. Abschneiden, neu anknoten, Haken wieder in den Wirbel und auswerfen… Beim nächsten Einholen war wieder ein halbfertiger Socken am anderen Ende!

Beim Wurf kann der Futterkorb wegen des Widerstands vom Feederboom nicht frei drehen und "nimmt", sobald Kontakt besteht, Teile des Vorfachs einfach "mit". Am Gewässergrund kann sich also das Vorfach nicht strecken, liegt halbvertüdelt am Futterkorb. Bisse können nicht erkannt werden und Fische "verschreckt".

Neben einem komplett freien Drehens (daher der Wirbel oben in der Montage) bietet die Schlaufenmontage bei der Bisserkennung den zweiten großen Vorteil. Statt über den Futterkorb überträgt sich der Biss dank des kürzeren Endes der Schlaufe zur Rute. Der Fisch spürt das Gewicht des Futterkorbs nicht und nimmt den Köder leichter auf. In dem Moment wird das auch schon an der Spitze der Feeder durch leichtes Wippen oder Zucken signalisiert.

Ein wenig mehr Aufwand und ein wenig mehr Vorbereitung zu Hause, dass meiner Meinung nach gleich 3 Fliegen mit einer Klappe schlägt: wesentlich weniger (oder besser kaum noch) Vertüdelungen von Korb und Vorfach, wesentlich bessere Bisserkennung und viel schnelleres Erneuern der gesamten Montage (es empfiehlt sich immer 5 - 6 Montagen in Reserve zu haben, falls etwas abreisst).

Tipp: Eine etwas andere Variante der Schlaufenmontage stellt mein Angelkollege Franz Hollweck in folgendem Artikel bei Netzwerk Angeln vor: Schlaufenmontage - Anleitung zum Bau der Feedermontage



© Weserstrand-Bremen.de (Frank Völkle)